Samstag, 11. Juni 2011

Mit Google die Meere erkunden

Nasswerden war gestern. Mit der neuen Version der Software "Google Earth" ermöglicht der Internetriese jetzt trockenes Tauchen in noch tiefere Gewässer. Mit der Zusatz-Komponente "Google Ocean" können Nutzer bequem vom Bildschirm aus die Tiefsee erkunden.

Nähert sich der Nutzer bei aktiviertem Tiefsee-Filter einer Wasseroberfläche, wird diese transparent und ermöglicht einen Einblick in die dreidimensionale Unterwasserwelt. Mit Hilfe der Pfeiltasten navigiert man sich durch die Tiefsee und kann so beispielsweise den elf Kilometer tiefen Marianengraben erkunden. Auch die Kane-Bruchzone im Mittelatlantischen Rücken steht jetzt den Unterwasser-Touristen zur Verfügung. Das verspricht stundenlangen Tiefsee-Genuss und ist nebenbei noch lehrreich. Denn der Ozean ist nicht nur schön anzuschauen, sondern offenbart dem Nutzer auch eine Vielzahl weiterer Informationen.
Aufwendige Karten

So erhält man in bestimmten Regionen die Möglichkeit, auf Fotografien oder Videos zuzugreifen. Nutzer aus der ganzen Welt können ihre eigenen Bilder hinzufügen und so die Taucherfahrung immer weiter ausbauen. Die Highlights sind aber die Aufnahmen des berühmten Meeresforschers Jacques Costeau, einige sind sogar exklusiv in "Google Ocean" zu sehen. Auch der Ausbruch des Unterwasservulkans West Mata in der Nähe von Fiji kann betrachtet werden.

Für seinen Unterwasser-Dienst nutzt Google Material verschiedener Organisationen wie "National Geographic" oder der BBC. Auch kleinere Organsiationen wie die "Hawaii Mapping Research Group", die den Meeresboden rund um die Hawaii- Inseln kartographiert, stellte ihr Kartenmaterial zur Verfügung. Insgesamt wurden die Daten von mehr als 500 Expeditionen für die Unterwasserkarte ausgewertet. Zwar können heimische Trockentaucher bisher nur sechs Prozent der Weltmeere erkunden - das ist laut Google aber rund die Hälfte des bisher kartographierten Meeresbodens.

Das Programm bietet verschiedene Betrachtungs-Ebenen: Neben einer Karte der bedrohten Tierarten kann man sich auch über die Verteilung des Chlorophylls in den Meeren oder der Oberflächentemperatur des Wassers informieren. Auch Informationen zu den verschiedenen Meeresschutzgebieten sind enthalten. Besonders interessant ist die Ebene "Tierortung": Hier können die Wanderrouten von Tieren verfolgt werden, die zuvor in Expeditionen mit GPS-Sendern ausgestattet wurden. Ganz nebenbei erfährt man so wissenswerte Informationen rund um das Leben der Tiere. Auch für Sportler lohnt sich ein Blick in die Software: Segler, Taucher und Surfer können nach den schönsten Gewässern Ausschau halten.

Quelle: www.stern.de

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