Freitag, 17. Juni 2011

Google weiß, wo dein Router steht



W-Lan-Router, Smartphone, Notebook - jedes Gerät mit Netzwerkadapter hat eine eindeutige Kennung. Wer die bei einer Google-Datenbank abfragt, erhält für manche Geräte die letzte von Google aufgezeichnete Position. Hier eine Anleitung zur Prüfung, ob Ihre Geräte-Kennungen in der Datenbank stehen.

Alissa Cooper, Chef-Informatikerin der US-Verbraucherschutzorganisation Center for Democracy and Technology ist verblüfft: Google hat in einer leicht zugänglichen Datenbank gespeichert, an welchem Ort Google ihr altes Laptop einmal verortet hat. Cooper hat die MAC-Adresse - eine eindeutige Kennung jeder Netzwerk-Schnittstelle von Geräten wie Routern, Computern oder Smartphones - ihres Laptops in ein Formular getippt, das Googles Datenbank von W-Lan-Zugangspunkten abfragt. Das erstaunliche Ergebnis: Google ordnete der Adresse Coopers alte Wohnort Washington, vor zwei Jahren lebte sie dort.

Die Datenschutzexpertin berichtet dies dem US-Nachrichtenportal Cnet. Der Sicherheitsforscher Ashkan Soltani hat im Auftrag von Cnet einen kleinen Test gemacht: Er sammelte zunächst in einem Café und an einem öffentlichen Platz in San Francisco die MAC-Adressen von Geräten ein. Im nächsten Schritt glich er die eingesammelten Adressen mit Googles Datenbank ab. Ergebnis: Von 76 MAC-Adressen aus dem Café waren sieben in Googles Datenbank zu finden. Bei 257 MAC-Adressen von Geräten, die sich bei einem offenen W-Lan-Zugangspunkt anmeldeten, konnte Soltani etwa einem Zehntel dank Google einer Position zuordnen.

Tethering bedeutet: Das Handy ist übers Mobilfunknetz online und gibt über W-Lan angeschlossenen Geräten (zum Beispiel einem Notebook) Zugriff auf diese Verbindung.

Der Informatiker Bastian Könings von der Universität Ulm hält diese Argumentation für plausibel: "Wenn Google wirklich nur die MAC-Adressen von Geräten mit aktivierten Tethering erfasst hat, ist das meiner Ansicht nach kein Skandal."

So fragen Sie ab, ob Google ihre Geräte verortet hat

Nutzer können selbst ausprobieren, ob die MAC-Adressen ihrer Smartphones und W-Lan-Router in der Google-Datenbank oder der des Wettbewerbs Skyhook verzeichnet sind. Der Programmierer Samy Kamkar hat eine einfache Website zur Abfrage der Google-Datenbank entworfen, ein Entwickler aus Österreich bietet ein Formular zum Abruf von Informationen aus der Skyhook-Datenbank. Wie sie die MAC-Adresse Ihres Geräts ermitteln, beschreibt ein Wikipedia-Eintrag sehr gut.

Weltkarte der W-Lan-Router

Über einen ähnlichen Test hatten im April schon Forscher bei der Geräte-Suchmaschine Shodan berichtet: Sie fragten übers Netz die MAC-Adressen bestimmter Router-Modelle ab und verorteten die ermittelten Geräte dann weltweit über einen Abgleich mit der Google-Datenbank. Wenn man weiß, dass bei bestimmte Gerätetypen eine Firmware mit Sicherheitslücken läuft, kann es für Angreifer ganz interessant sein zu erfahren, wo diese Router stehen. Man könnte die Adresse ja im nächsten Schritt zum Beispiel mit Firmenverzeichnissen abgleichen, um Angriffsziele ausfindig zu machen.

Ein riesiger Datenschutzskandal ist das alles nicht, gleichwohl könnten in bestimmten Fällen die Datenbanken mit MAC-Adressen (neben Google bietet auch das Unternehmen Skyhook solche Daten) zum Problem werden. Der Sicherheitsforscher Joshua Perrymon vom US-Unternehmen PacketFocus schätzt das Missbrauchspotential so ein: "Wenn ein Angreifer die MAC-Adresse Ihres Telefons kennt und Sie oft die W-Lan-Funktion aktiviert haben, können Sie in einem bestimmten Ausmaß überwacht werden". Natürlich gibt es weit effizientere Überwachungsmethoden, sagt Perrymon - es hänge immer davon ab, wer wen mit welchem Aufwand überwachen wolle.

Zu den Schwierigkeiten: Die MAC-Adresse eines Gerät kann nur auslesen, wer sich in der Nähe befindet, wenn das W-Lan-Modul des Geräts aktiv ist. Die Datenbanken geben keine Auskunft darüber, wann die eine Position aufgezeichnet wurde, die angegeben wird. Abgesehen davon ist eine MAC-Adresse einem Gerät, nicht einer Person zugeordnet - deshalb zweifeln Juristen auch an, ob nach deutschen Recht MAC-Adressen als personenbezogene Daten gelten.

Ein Datenschutzproblem sieht Perrymon bei den Positionsdatenbanken von Google und Skyhook durchaus, er vergleicht dies mit den RFID-Chips: "Wenn ein Angreifer die Kennung weiß und das Ziel in den Empfangsbereich eines Scanner kommt, kann man es verorten." Es gäbe viele einfachere Methoden, dennoch werfe diese eine Datenschutzfragen auf. Bei dem Experiment in New York konnte Soltani zum Beispiel eine MAC-Adresse einer Position in Bochum, eine andere einem Standort in Berlin zuordnen.

Google verortet MAC-Adressen zur besseren Positionsbestimmung

Wie aber kommt Google dazu, die MAC-Adressen überhaupt in Verbindung mit einem Standort zu protokollieren? Dass das geschieht, ist schon lange bekannt. Google kartografiert wie einige andere Unternehmen auch die Positionen von Mobilfunkmasten und W-Lan-Hotspots. Die so aufgebaute Datenbank erleichtert die Positionsbestimmung. Wenn man mit einem Smartphone in einer Großstadt zwischen Häuserschluchten seinen Standort bestimmen lässt, geht das per GPS nicht ganz so schnell wie über einen Abgleich der W-Lan-Zugangspunkte in der Nähe mit der Positionsdatenbank.

Googles Street-View-Fahrzeuge sammeln diese Informationen. Aber auch Nutzer von Google-Diensten können als Umgebungsscanner fungieren, wie das Unternehmen Mitte 2010 einräumte: Bei der Positionsbestimmung mit einem Android-Handy werden die MAC-Adresse aus der Umgebung an Google übertragen.

Google verortetet auch einige Smartphones

Neu ist, dass laut Cnet auch die MAC-Adresse einiger iPhones in der Datenbank erfasst sind. Wir konnten das allerdings nicht nachvollziehen - die MAC-Adressen von fünf in der Redaktion getesteten Smartphones waren nicht in der Google-Datenbank zu finden. Das Unternehmen erklärt auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE die Beobachtung von Cnet so: "Wir sammeln öffentlich gesendete MAC-Adressen von W-Lan-Zugangspunkten. Wenn ein Nutzer das drahtlose Tethering bei seinem Mobilgerät aktiviert hat, wird dieses Gerät zu einem W-Lan-Zugangspunkt und so kann die MAC-Adresse eines solchen Geräts in die Datenbank aufgenommen werden."

Quelle: www.spiegel.de

Mittwoch, 15. Juni 2011

Neue Xbox in einem Jahr?

Laut einem Spieleentwickler könnte die Nachfolge-Konsole von Microsofts Xbox 360 auf der Computerspielemesse E3 im nächsten Jahr vorgestellt werden.

Ein Mitarbeiter des deutschen Spieleentwicklers Crytek behauptet, bereits an einem der ersten Spiele für die neue Xbox zu arbeiten. Gegenüber Videogamer.com sagte er, dass TimeSplitters 4 bereits für die Xbox 720 entwickelt und Microsofts DX11-Entwicklertool dafür genutzt wird.

Microsoft soll die Existenz einer neuen Xbox innerhalb der nächsten zwölf Monate bestätigen und wird die neue Konsole voraussichtlich auf der E3 2012 präsentieren.

Obwohl Microsoft bisher keine Spezifikationen zur Konsole veröffentlicht hat, ist eine Verwendung von DX11 wahrscheinlich. Handelt es sich dabei doch um die neueste Entwicklung auf dem Grafikkarten-Markt.

Laut dem Crytek-Insider ist es außerdem sehr wahrscheinlich, dass die neue Xbox noch vor der PlayStation 4 auf den Markt kommt - und das obwohl Sony viel in seine nächste Konsolengeneration investiert.

Microsoft hat auf der diesjährigen E3 keine neue Hardware, dafür aber neue Software für die Xbox 360, unter anderem Halo 4, und eine Reihe neuer Games für die Kinect vorgestellt.

Bisher haben sich weder Microsoft noch Crytek offiziell zu den Aussagen oder der nächsten Konsolengeneration geäußert.

Quelle: www.stern.de

Samstag, 11. Juni 2011

Mit Google die Meere erkunden

Nasswerden war gestern. Mit der neuen Version der Software "Google Earth" ermöglicht der Internetriese jetzt trockenes Tauchen in noch tiefere Gewässer. Mit der Zusatz-Komponente "Google Ocean" können Nutzer bequem vom Bildschirm aus die Tiefsee erkunden.

Nähert sich der Nutzer bei aktiviertem Tiefsee-Filter einer Wasseroberfläche, wird diese transparent und ermöglicht einen Einblick in die dreidimensionale Unterwasserwelt. Mit Hilfe der Pfeiltasten navigiert man sich durch die Tiefsee und kann so beispielsweise den elf Kilometer tiefen Marianengraben erkunden. Auch die Kane-Bruchzone im Mittelatlantischen Rücken steht jetzt den Unterwasser-Touristen zur Verfügung. Das verspricht stundenlangen Tiefsee-Genuss und ist nebenbei noch lehrreich. Denn der Ozean ist nicht nur schön anzuschauen, sondern offenbart dem Nutzer auch eine Vielzahl weiterer Informationen.
Aufwendige Karten

So erhält man in bestimmten Regionen die Möglichkeit, auf Fotografien oder Videos zuzugreifen. Nutzer aus der ganzen Welt können ihre eigenen Bilder hinzufügen und so die Taucherfahrung immer weiter ausbauen. Die Highlights sind aber die Aufnahmen des berühmten Meeresforschers Jacques Costeau, einige sind sogar exklusiv in "Google Ocean" zu sehen. Auch der Ausbruch des Unterwasservulkans West Mata in der Nähe von Fiji kann betrachtet werden.

Für seinen Unterwasser-Dienst nutzt Google Material verschiedener Organisationen wie "National Geographic" oder der BBC. Auch kleinere Organsiationen wie die "Hawaii Mapping Research Group", die den Meeresboden rund um die Hawaii- Inseln kartographiert, stellte ihr Kartenmaterial zur Verfügung. Insgesamt wurden die Daten von mehr als 500 Expeditionen für die Unterwasserkarte ausgewertet. Zwar können heimische Trockentaucher bisher nur sechs Prozent der Weltmeere erkunden - das ist laut Google aber rund die Hälfte des bisher kartographierten Meeresbodens.

Das Programm bietet verschiedene Betrachtungs-Ebenen: Neben einer Karte der bedrohten Tierarten kann man sich auch über die Verteilung des Chlorophylls in den Meeren oder der Oberflächentemperatur des Wassers informieren. Auch Informationen zu den verschiedenen Meeresschutzgebieten sind enthalten. Besonders interessant ist die Ebene "Tierortung": Hier können die Wanderrouten von Tieren verfolgt werden, die zuvor in Expeditionen mit GPS-Sendern ausgestattet wurden. Ganz nebenbei erfährt man so wissenswerte Informationen rund um das Leben der Tiere. Auch für Sportler lohnt sich ein Blick in die Software: Segler, Taucher und Surfer können nach den schönsten Gewässern Ausschau halten.

Quelle: www.stern.de

Freitag, 3. Juni 2011

Windows 8 - Erste Details


Microsoft hat erstmals Details zur nächsten Windows-Version verraten. Der Konzern verspricht wahre Wunderdinge: Das Programm lädt binnen Sekunden und wird über ein Touch-Interface gesteuert. Klingt revolutionär - doch ausgerechnet Hardware-Hersteller üben heftige Kritik.

Die Zukunft scheint bei Microsoft angekommen zu sein. Und sie sieht aus wie in "Raumschiff Enterprise". Das ist zumindest der erste Eindruck, den man hat, wen man das neue Touch-Interface von Windows 8 sieht, das Microsoft am Mittwoch erstmals öffentlich präsentiert hat. Große farbige Kacheln, in die aktuelle Daten automatisch geladen werden, stehen dort, wo früher einmal der Desktop war. Windows 8, das ist keine Frage, hat viele Anleihen beim Smartphone-Betriebssystem Windows Phone 7 gemacht.

Mit der neuen Software will Microsoft der Konkurrenz von Apple und Google ein neues Schwergewicht entgegensetzen. Vor allem bei den boomenden Tablets und Smartphones konnte der Konzern bisher wenig glänzen, ist Nischenlieferant statt Marktführer. Versuche, das als PC-Software gelobte Windows 7 an Touchscreens anzupassen, sind bisher weitgehend glücklos versandet. Windows 8 soll diese Fehlstelle ausmerzen und wird Microsoft-Manager Michael Angiulo zufolge mit scharfem Blick auf ultraportable Geräte und Touchscreens entwickelt.

Der Benutzeroberfläche sieht man das sofort an. Genau wie bei Microsofts Handy-Software dominieren hier die sogenannten Live Tiles, kachelförmige Bildschirmkästchen, die über neue E-Mails und Nachrichten in sozialen Netzwerken oder das Wetter draußen vor der Tür informieren. Ähnlich wie bei Googles Android und Apples iOS kann man durch Wischen über den BildschirmAktionen auslösen, um beispielsweise zwischen aktiven Anwendungen zu wechseln. Einem Demovideo des Konzerns zufolge funktioniert das schon ausgesprochen geschmeidig.

Ungewohnt dürfte für PC-Anwender zunächst sein, dass Anwendungen standardmäßig im Vollbildmodus laufen, so dass man keinen Desktop zu sehen bekommt. Eben dieser Desktop ist aber durchaus noch vorhanden - er muss nur explizit aufgerufen werden. Herkömmliche Windows-Programme sollen Seite an Seite mit den neuen Apps laufen, die es künftig für Windows geben wird. Diese Apps dürften künftig die sogenannten Widgets ersetzen, die im aktuellen Windows 7 auf dem Bildschirm platziert werden können.

Ein Ärgernis, das Windows-User seit Jahren verfolgt, ist die oft minutenlange Wartezeit, bis der PC nach dem Einschalten betriebsbereit ist. Mit Windows 8 soll das Vergangenheit sein: Microsoft ersetzt dafür das Bios (Basic Input/Output System), das die Zusammenarbeit zwischen Windows und der PC-Hardware regelt, durch das moderne UEFI (Unified Extensible Firmware Interface). In der Kombination soll das einen PC-Start binnen sechs Sekunden ermöglichen.

Diese Software läuft - fast - überall

Kurz nach der Vorführung in den USA zeigte Microsoft auf der Computex-Messe in Taipei, auf welcher Hardware Windows 8 laufen wird. Bei Desktop-PC und Notebooks ist das System sehr flexibel. Im Rahmen der Vorführung wurde die Software auf diversen unterschiedlichen Rechnern mit Standard-Hardware gezeigt. Darunter waren sowohl Computer, die bereits im Handel sind, als auch solche, die erst noch auf den Markt kommen sollen. Spannender war dann auch die Demonstration der Software auf Geräten, die nicht dem sogenannten x86-Standard folgen, die also nicht auf Prozessoren von Intel oder AMD basieren, sondern auf solchen, die auf der bei Handys und Tablets beliebten ARM-Technik basieren. Microsoft hatte bereits angekündigt, das nächste Windows werde auch solche Chips unterstützen, nun war es zum ersten Mal zu sehen.

Besonders interessant war dabei, dass in Taipei nicht nur die üblichen Touch-Tablets mit dieser Technik gezeugt wurden, sondern auch ein scheinbar gewöhnliches Notebook, in dem Windows 8 auf Nvidias-Tegra-2-Chips lief, die ansonsten vor allem in den aktuellen Android-3.0-Tablets zum Einsatz kommen. Eine solche Kombination verspricht neben guter Leistung vor allem lange Akkulaufzeiten.

Genau wie der Konzern Handy-Herstellern bei seinem Handy-Betriebssystem genaue Vorgaben machte, welche Hardware für Windows-Smartphones zu verwenden sei, tut er es jetzt für Windows-8-Tablets. So werden ein 1-GHz-Prozessor und ein Grafikchip mit Hardware-Beschleunigung vorausgesetzt. DerBildschirm muss eine Auflösung von mindestens 1024 x 768 Pixeln bieten. Einige Funktionen werden erst freigeschaltet, wenn das Display mindestens 1366 x 768 Pixel anzeigt, also das 16:9-Format beherrscht.

Gegenwind aus Taiwan
Während die technischen Details und der Look der neuen Benutzeroberfläche ein überwiegend positives Echo finden, sorgt Microsoft bei einigen Hardware-Herstellern für Aufregung. Am Dienstag meldete "Bloomberg", mit Bezug auf drei anonyme Quellen, Microsoft wolle Tablet-Hersteller und Chip-Produzenten enger aneinanderbinden. Demnach sollen die Chip-Produzenten, die mit nur einem Gerätehersteller zusammenarbeiten, belohnt werden, etwa indem sie günstigere Windows-Lizenzen bekommen oder bestimmte Funktionen nur auf ihrer Hardware oder besonders gut auf ihrer Hardware laufen.

Microsoft könnte sich so aus dem Dilemma lösen, dass die Anpassung von Windows an viele verschiedene Geräte sehr lange dauert und die Einführung neuer Gerätegattungen verzögern kann. Ein Problem, das Apple nicht hat, weil der iPhone-Konzern Hardware und Software vollständig selbst kontrolliert und seine Betriebssysteme nur an eine sehr begrenzte Zahl von Geräten anpassen muss.

Microsoft bestätigte diese Gerüchte bislang allerdings nicht. Stattdessen verwies man darauf, dass Windows 8 immer noch in einer frühen Entwicklungsphase sei und man im Rahmen dieser Entwicklung Gespräche mit den Hardware-Partnern des Unternehmens führe.

Wie heißt das jetzt?
Trotzdem regt sich bereits Widerstand, insbesondere bei einigen Hardware-Herstellern aus Taiwan, darunter Acer, Asustek und HTC. Einem Bericht der "Digitimes" zufolge hat die Taipei Computer Association (TCA) bereits die taiwanische Regierung zum Eingreifen aufgefordert, weil Microsoft einige Unternehmen bei der Entwicklung von Windows 8 bevorzugt behandle.

Dem Bericht zufolge hat Microsoft die Chip-Hersteller Intel, AMD, Texas Instruments, Qualcomm und Nvidia eingeladen, an der Windows-8-Entwicklung beteiligt zu werden. Dazu sollen die Firmen jeweils zwei Gerätehersteller auswählen, die mit ihren Chips Prototypen für Windows 8 entwickeln. Angeblich hat Microsoft zudem festgelegt, dass Dell, HP und Samsung zu den Ersten gehören werden, die mit dem neuen System arbeiten dürfen.

Mit dieser Regelung brachte der Konzern demnach nicht nur die taiwanischen Hersteller gegen sich auf, die überhaupt nicht vertreten waren, sondern auch die Chip-Hersteller. Die fürchten nun, sie könnten wichtige Kunden vergrätzen, wenn sie nur zwei Hardware-Partner benennen dürfen.

Aber noch hat Microsoft Zeit, seine Beziehungen zur taiwanischen Hardware-Industrie nachzubessern. Denn bis das neue Betriebssystem eingeführt wird, dürfte noch mindestens ein halbes Jahr vergehen. Die Unterhaltungselektronikmesse CES, im kommenden Januar, dürfte als Startpunkt von dem US-Konzern angepeilt werden. Bis dahin hat das Unternehmen auch noch reichlich Zeit, sich einen Namen auszudenken. Offiziell nämlich spricht der Konzern immer noch vom "nächsten Windows" und schreibt den "Codenamen" des Systems "Windows 8" konsequent mit Anführungszeichen - und hält sich damit immer noch alle Möglichkeiten offen.

Sony erneut gehackt...

Eine Gruppe von Internetpiraten hat erneut den japanischen Sony-Konzern angegriffen. Von der Internetseite SonyPictures.com, über die unter anderem von Sony produzierte Filme beworben werden, seien mehr als eine Million sensibler Nutzerdaten gehackt worden, erklärte die Gruppe "Lulz Security". Sony leitete eine Untersuchung ein.

Es seien bei SonyPictures.com unter anderem Passwörter, E-Mail-Adressen und Wohnadressen von Nutzern der Internetseite abgezogen worden, erklärte "Lulz Security" über den Kurznachrichtendienst Twitter. Auch Geburtsdaten der betroffenen Nutzer sowie andere bei der Website angegebene Daten seien geknackt worden. Der Datendiebstahl sei ein Kinderspiel gewesen, weil die Schutzvorrichtungen von Sony zu schwach seien, erklärten die Hacker.

Sony bestätigt Angriff noch nicht
Von Sony wurde der erneute Datendiebstahl zunächst nicht bestätigt. "Wir untersuchen diese Angaben", erklärte der Vizepräsident der Sony-Tochter Sony Pictures Entertainment, Jim Kennedy. Sein Unternehmen bietet den Nutzern über die Internetseite SonyPictures.com Informationen und Trailer zu Filmen und Fernsehshows. Wer sich beim E-Mail-Service der Seite anmeldet, bekommt automatisch neueste Informationen zugeschickt.

Sony war erst im April Ziel eines Hackerangriffs gewesen. Dabei wurden unter anderem sensible Daten von weltweit etwa hundert Millionen Kunden des Playstation Network gehackt. Daraufhin hatte Sony das Angebot zunächst gestoppt. Am Donnerstag erklärte das japanische Unternehmen, dass es fast überall in der Welt das Playstation Network wieder freischalte.

Quelle: www.stern.de

Donnerstag, 2. Juni 2011

Deutsche Telekom startet LTE-Netz

Filme streamen am Rhein? Der neue Funkstandard LTE (Long Term Evolution) macht's möglich. Das Projekt startet zunächst in der Millionenstadt Köln: Mehr als 100 Basisstationen sorgen für schnelles mobiles Internet auf einer Fläche von rund 150 km² - das entspricht rund einem Drittel der Stadtfläche von Köln. Fünf Millionen Euro kostete der Ausbau.

Nach dem Start in der Rheinstadt folgen dieses Jahr mehr als hundert weitere Städte, die ihr Mobilfunknetz auf den neuen Standard LTE aufrüsten, sagt Telekom-Chef Rene Obermann. Vor allem Videoübertragungen sollen von der schnellen Funktechnik profitieren. Noch gibt es keine LTE-fähigen Endgeräte wie Handys oder Tablets, doch bereits dieses Jahr sollen erste Exemplare erhältlich sein. Bis dahin müssen interessierte Kunden auf einen speziellen USB-Stick der Telekom zurückgreifen.

Bis zu 100 MBit pro Sekunde leistet der neue Funkstandard, das ist knapp 15-Mal mehr als bisherige UMTS-Sticks schaffen. Ab Juli sollen in ausgewählten Städten die ersten Verträge für die Zukunftstechnologie angeboten werden. Diese sind aber nicht ganz billig: Zwischen 80 und 90 Euro im Monat müssen Kunden für den mobilen Hochgeschwindigkeitsanschluss bezahlen.

Pro Jahr investiert die Deutsche Telekom mehr als 3,6 Milliarden Euro in den Ausbau ihres deutschen Fest- und Mobilfunknetzes. Die Kosten für den LTE-Ausbau seien in dieser Summe bereits enthalten, sagte Deutschland-Chef Niek Jan van Damme. Vor mehr als einem Jahr hatte die Telekom neue Frequenzen für den Mobilfunk ersteigert und dafür 1,3 Milliarden Euro gezahlt. Der Bund hatte es den Bonnern wie auch anderen Mobilfunkbetreibern zur Auflage gemacht, mit einem Teil der neuen Frequenzen zunächst abgelegene Gebiete ohne schnelle Internet-Anschlüsse per Funk an die Datenautobahn anzuschließen.

Quelle: www.stern.de