Samstag, 26. März 2011

Ist Privatsphäre überholt?

Manchmal müsse man halt etwas krawallig auftreten, um die eigene Position rüberzubringen, sagt Julia Schramm lächelnd. Das ist ihr gelungen. Die junge Politikwissenschaftlerin hat mit einem Interview bei "Spiegel Online" eine Welle der Empörung ausgelöst, einen "Shitstorm", wie es in der Sprache der Netzgemeinde heißt. Die frech und pointiert formulierte These: Der klassische Datenschutz hat ausgedient. Sein Anliegen sei ebenso ein Relikt der vordigitalen Ära wie das Bemühen um den Schutz der Privatsphäre im Netz.

"In dem Moment, in dem ich mich zu Hause bei Facebook anmelde, liefere ich mich dem Kontrollverlust aus." Es gebe nur zwei Möglichkeiten, sagt die 25-Jährige im Gespräch mit der Nachrichtenagentur DPA: "Entweder ich akzeptiere das oder ich lasse es und halte mich fern."

Die Berlinerin vertritt eine Strömung im Netz, die sich unter dem Schlagwort "Post-Privacy" formiert. Dies sei zum einen ein Befund, sagt Schramm: "Privatsphäre gibt es de facto nicht mehr im Internet." Zum anderen verbinde sich damit aber auch eine gesellschaftliche Vision: "Wir sind hoffnungslose Idealisten und wünschen uns eine diskriminierungsfreie Welt, in der es nicht notwendig ist, sich ins Privatleben zurückzuziehen."
"Diese Post-Privacy-Spacken"

Das "Wir" bezieht sich auf einen lockeren Zusammenschluss von Personen unter dem merkwürdigen Namen "datenschutzkritische Spackeria". Hintergrund ist eine Bemerkung von Constanze Kurz, Sprecherin des Chaos Computer Clubs (CCC), über "diese Post-Privacy-Spacken". Die so Angesprochenen haben das aufgegriffen und sich gesagt: "Gut, dann sind wir halt die Spacken."

Constanze Kurz erklärt, sie habe ihre Bemerkung nicht ganz ohne Ironie "auf Menschen bezogen, die sich einfach nicht mehr drum kümmern wollen, was wer über sie weiß und was speichert, die stattdessen frei und unbeschwert alles im Netz ausleben wollen, keine Hemmungen haben, und letztlich nichts verbergen". Dass dies irgendwann die Gesellschaft besser und freier mache, "halte ich für kurzsichtig und unreflektiert".

In einem demnächst erscheinenden Buch "Die Datenfresser" (S. Fischer Verlag) schreiben Constanze Kurz und Frank Rieger auch über den "Post-Privacy-Irrtum" und werfen den Vertretern dieser Richtung vor, nach Belieben "die Transparenz im großen wie im kleinen" zu vermengen.

Julia Schramm, die sich politisch in der Piratenpartei engagiert, fragt hingegen: "Was ist überhaupt privat, was öffentlich? Das ist so was von relativ!" Es gehe nicht darum, "dass alle die Hosen herunterlassen". Aber Öffentlichkeit habe ein emanzipatorisches Potenzial, dass es im Netz zu erschließen gelte. Und wenn alle Daten allen gleichermaßen zur Verfügung stünden, sei damit auch keine Macht mehr verbunden.
"Komplettes Offenlegen ist naiv"

Im Netz wie in Schramms eigener Partei stößt dies auf viel Kritik. Christopher Lauer vom Bundesvorstand der Piratenpartei weist darauf hin, dass die Geschäftsmodelle von Firmen wie Facebook und Google auf den privaten Daten ihrer Nutzer beruhten, und dass auch der Datenhunger des Staates ungestillt sei. "Das komplette Offenlegen der eigenen Person im Internet als tragfähiges Gesellschaftsmodell für jedermann zu propagieren, ist naiv", kritisiert Lauer.

In der Sorglosigkeit, mit der viele Facebook-Nutzer mit ihren eigenen Daten umgehen, sehen Post-Privacy-Vertreter wie Christian Heller hingegen eine Chance: Dies, so schreibt Heller in einem Blog-Beitrag, breche "die Isolation des Privaten auf und gibt denen ein soziales Echo, die vorher nie geglaubt hätten, Geistesverwandte zu finden".
"Im Netz ist mein Zuhause"

"Ich gehöre zur ersten Generation, die von Anfang an mit digitaler Kommunikation aufgewachsen ist", sagt Schramm, die sich als Politikwissenschaftlerin vor allem für Fragen des Gemeinwesens und der Identität interessiert. Was bedeutet das Internet für sie persönlich? "Im Netz wohne ich halt, da ist mein Zuhause", antwortet Schramm. "Da habe ich Twitter, mein Blog, in dem ich auch sehr persönlich über mich reflektiere, und die Kommunikation über ICQ, Jabber oder E-Mail."

Auch Nicknames und Avatare seien Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, sagt Schramm, die auf Twitter als "laprintemps"unterwegs ist, abgeleitet von Igor Strawinskis Ballett "Le Sacre du Printemps". "Das Internet ist der Spiegel, der uns vorgehalten wird."

"Post-Privacy" ist für Julia Schramm kein fertiges Modell, sondern Beitrag zu einer Debatte über das künftige Verhältnis von Internet und Gesellschaft. "Um dieses neu zu bestimmen, sind auch Visionen erforderlich."

Quelle: www.stern.de

Donnerstag, 24. März 2011

Vorsicht beim App-Download

Die Smartphone-Plattform Android ist offenbar einem massiven Angriff von Internet-Kriminellen ausgesetzt. Ein Spezialist für Sicherheitssoftware entdeckte nach eigenen Angaben mehr als 50 bösartige Apps für das Google-Betriebssystem.

Die Programme seien darauf ausgelegt, persönliche Informationen der Nutzer abzugreifen, berichtete die Software-Firma Lookout. Google habe die Apps von der Plattform Android Market entfernt.

Die Angreifer tarnten ihre Schadsoftware als harmlose Apps wie zum Beispiel ein Schachspiel, ein Bildbearbeitungs-Programm und ein Währungsumrechner. Eine komplette Liste veröffentlichte Lookout im Internet. Sicherheitsexperten warnen seit langem, dass Online- Kriminelle immer stärker Smartphones angreifen werden. Der Großteil der Computer-Telefone läuft bisher aber ohne Sicherheitssoftware wie Virenscanner oder Firewall.

Google betreibt Android als offene Plattform, bei der die Apps im Gegensatz etwa zu Apples App Store für iPhone und iPad keiner Vorab- Prüfung unterzogen werden. Allerdings werden Software-Entwickler bei der Registrierung erfasst und können später ausfindig gemacht werden.

Quelle: www.stern.de

Dienstag, 22. März 2011

Kampf um Tablet-Krone

Das schmucke Multimedia-Täfelchen hat ein paar ungewöhnliche Tricks drauf. Es kann mit seinen Smartphone-Geschwistern Daten austauschen, ohne mühsam mit ihnen verkabelt zu werden - nebeneinanderhalten genügt. Die eingebaute Kamera erlaubt Videotelefonie übers Internet, auch während man nebenher noch andere Programme benutzt. Und die Tastatur, die auf dem berührungsempfindlichen Display eingeblendet wird, passt sich an die Fingerfertigkeit der Nutzer an: Man kann aus vier Größen wählen, von mini bis maxi.

Es ist die Art von innovativer Querdenke, die man sonst von Apple kennt. Doch dieses Täfelchen heißt nicht iPad, sondern "TouchPad" und stammt vom PC-Riesen Hewlett-Packard (HP). Es gehört zum weiten Feld neuer Tablet-Rechner, die in diesen Wochen auf den Markt drängen, um das neueste Milliardengeschäft der Computerbranche nicht allein Apple zu überlassen. Kaum ein Jahr ist es her, dass die Kalifornier mit dem iPad ein Experiment wagten: Würden Menschen, die längst mit PC, Laptop und Smartphone versorgt sind, obendrein noch Geld ausgeben für ein Gerät, das aussieht wie ein zu groß geratenes iPhone und an sich keine rechte Bestimmung hat?
"Das Jahr, in dem sich Apple wehren muss"

Heute, gut 15 Millionen verkaufte iPads später, ist die Antwort klar - und Apple-Rivalen wie Acer, HP, Motorola und Samsung überschlagen sich im Bemühen, der Wunderflunder etwas Eigenes entgegenzusetzen. Mehr als 50 neue Tablet-Modelle - viele von ihnen derzeit auf der Cebit in Hannover zu sehen - sind allein für das Android-Betriebssystem angekündigt, das Google kostenlos an Hardware-Hersteller weiterreicht, damit seine Nutzer auch unterwegs fleißig weitergoogeln. Dazu kommen HP und Microsoft, die jeweils auf eigene Software setzen: HP hat im vorigen Jahr bei der Übernahme des Mobilcomputer-Pioniers Palm das WebOS-Betriebssystem mit eingekauft, während Microsoft unter Hochdruck daran arbeitet, die neue Mobilversion von Windows 7 auch für Tablet-Rechner einsatzbereit zu machen.

Am dichtesten ist bisher Google dem iPad auf den Fersen: Vor kurzem präsentierten die Kalifornier eine Android-Version, die darauf optimiert ist, den größeren Bildschirm, schnellere Chips und andere Zusatztalente der Multimedia-Täfelchen zu nutzen. Die Software, von Google "Honeycomb" (Honigwabe) getauft, bietet vieles, das iPad-Nutzern bekannt vorkommen mag: Bedient werden auch Android-Tablets mit Fingergesten; es gibt keinen herkömmlichen Schreibtisch und keine Dateiordner, sondern alle Programme ("Apps") verwalten ihre Daten selbst; und selbstverständlich hat auch Android seinen digitalen Einkaufsladen, aus dem neue Apps drahtlos und sekundenschnell heruntergeladen werden können. Die Unterschiede liegen eher im Detail - unter anderem können Honeycomb-Tablets gleich mehrere Miniprogramme, sogenannte Widgets, zugleich anzeigen. Damit lassen sich die neuesten E-Mails, der Wetterbericht und andere Informationen immer aktuell auf einen Blick erfassen.
Schwankende Qualität

"Google hat sich viele Gedanken gemacht, das merkt man", lobt Technikanalyst Michael Gartenberg vom Marktforscher Gartner Group. "Am Ende allerdings wird alles auf die Frage hinauslaufen: Wie gut sind die Geräte, die dabei herauskommen?" Das kann von Hersteller zu Hersteller stark schwanken, da Google den Entwicklern völlig freie Hand lässt, wie sie Android nutzen. Der eine Hersteller mag Kamera und hochauflösenden Bildschirm einbauen, um optimale Qualität zu bieten, der nächste setzt womöglich auf Billigbauteile, um Kosten zu sparen. Alles ist möglich bei diesem offenen System, und das könnte zum Bumerang werden, glauben manche Beobachter. "Bei Apple weiß man, was man bekommt", argumentiert der Unternehmensberater Rob Enderle, ein langjähriger Silicon-Valley-Kenner. Anders dagegen bei den Android-Tablets, die nun auf den Markt drängen, darunter zahlreiche Geräte von asiatischen Newcomern. "Vieles ist billiger Ramsch", sagt Enderle. "Das könnte für Android zum Problem werden, wenn zu viele Käufer enttäuscht sind."

Fürs Erste allerdings ringen die Apple-Herausforderer eher mit einem anderen Problem: Die wenigen Geräte von Markenherstellern, die es bereits gibt, sind vergleichsweise teuer. So verlangt etwa Motorola 800 Dollar (knapp 600 Euro) für sein neues Xoom-Tablet, das einen besseren Bildschirm besitzt als das iPad und grundsätzlich nicht nur über Wlan, sondern auch über Mobilfunk ins Netz gehen kann. Doch eine simplere Xoom-Version, preislich auf Augenhöhe mit Apples 500-Dollar-Einstiegsmodell des iPads, gibt es nicht. Ob das reicht, um dem Marktführer Kunden abzujagen? "Wenn Apple erst einmal ein Marktsegment kontrolliert, gibt es die Firma so schnell nicht wieder her", sagt Enderle. "Wer gegen das iPad punkten will, muss entweder deutlich besser oder billiger sein, denn die Menschen werden nicht bereit sein, für Android-Tablets mehr Geld auf den Tisch zu legen."
Bei den Apps liegt Apple weit in Führung

Vielleicht kommt die größte Gefahr für Apple ausgerechnet von einem ehemaligen Topmanager aus den eigenen Reihen: Jon Rubinstein war lange Jahre Hardware-Chef bei Apple und gilt als einer der Väter des iPod - nun leitet er bei HP die Entwicklung der Mobilgeräte. Dank der eigenen WebOS-Software kann HP das Zusammenspiel von Hardware und Betriebssystem präzise aufeinander abstimmen, ähnlich wie Apple.

Allerdings soll das TouchPad erst im Sommer auf den Markt kommen. Der Preis ist noch unbekannt, und HP steht vor einer noch größeren Herausforderung als Google. Denn damit die Tablet-Rechner für eine große Zahl von Nutzern interessant werden, brauchen sie Apps in Hülle und Fülle, für ein breites Spektrum von Anwendungen - und da liegt Apple bisher weit vor seinen Konkurrenten. Mehr als 350.000 Mobilprogramme führen die Kalifornier derzeit in ihrem App Store, darunter gut 60.000, die für das iPad optimiert sind. Android hinkt mit rund 100.000 Apps deutlich hinterher, während HP bisher auf lediglich 6000 "webOS"-Anwendungen für seine Palm-Smartphones kommt. "Apple ist es gelungen, sehr schnell die Unterstützung der Entwickler zu gewinnen", erklärt Gartner-Analyst Gartenberg. "Das ist einer der Gründe für den iPad-Erfolg."
Das iPad 2 ist schon in Sicht

Und während die Konkurrenz sich müht, den Vorsprung zu verringern, holt der Marktführer zum Gegenschlag aus: Für Mittwoch wird die Enthüllung des iPad 2 erwartet. Es soll leichter sein, so berichtet der Blog "AppleInsider", einen besseren, weniger spiegelnden Bildschirm bieten und mit einer eingebauten Kamera auch Videotelefonate ermöglichen. Ob es so kommt oder anders: Den Konkurrenten, die von der Cebit nach Kalifornien blicken, bleibt in jedem Fall die Aussicht, dass der Markt, um den sie alle rangeln, groß genug ist, um neben dem iPad reichlich Platz für weitere Geräte zu lassen. Fast 45 Millionen Tablet-Rechner dürften breits in diesem Jahr verkauft werden, schätzt der Marktforscher IDC - dreimal so viele wie 2010. Die Investmentbank Morgan Stanley wagt sogar die Prognose, dass Tablets schneller zum festen Bestandteil unseres Alltags werden als je ein Mobilgerät zuvor.

Quelle: www.stern.de

Sonntag, 20. März 2011

Gewissenlose Abzocker

Internetkriminelle nutzen die Katastrophe in Japan, um Spam und falsche Gerüchte zu verbreiten – oder um Leute abzuzocken, die spenden wollen.
„Der Tsunami in Japan hat einen Wal in ein Gebäude geschleudert! Du wirst es nicht glauben – verrückte Bilder!“ Diese Statusmeldung hat sich in den vergangenen Tagen über das Online-Netzwerk Facebook tausendfach verbreitet. Doch wer darauf klickt, landet nicht wie versprochen bei YouTube, sondern verbreitet unfreiwillig Spam – und verseucht sich womöglich den eigenen Rechner mit Viren.

Die Message wird im eigenen Profil veröffentlicht, so dass alle Freunde sie sehen können, und vielleicht auch darauf hereinfallen. Das so genannte„Clickjacking“ ist nicht neu – besonders perfide erscheint es aber angesichts der verheerenden Katastrophe in Japan mit Zehntausenden von Opfern. Die US-Seite „Hoax Slayer“, die Falschmeldungen sammelt, nennt die Urheber solcher Web-Attacken „herzlos“.

Wer auf den Link geklickt hat, sollte umgehend alle entsprechenden Statusmeldungen aus seinem Profil löschen, teilen die Sicherheitsexperten von Sophos mit.

Doch die Kriminellen verbreiten nicht nur Viren. Sie versuchen auch, Menschen abzuzocken, die den japanischen Opfern helfen wollen. Die US-Sicherheitsfirma „Internet Storm Center“ warnt: Allein in den ersten 24 Stunden nach der Katastrophe seien mindestens 350 irreführende Domains mit den Begriffen „Japan, Tsunami oder Erdbeben“ in der Adresse entstanden. Diese wollten zum Teil Spendenwillige hereinlegen: Das gezahlte Geld landet dann auf den Konten von Betrügern. Wer den Opfern helfen will, sollte deshalb unbedingt darauf achten, dass die Organisationen seriös sind und wo das Geld hinfließt.

Zudem wittern offenbar manche skrupellose Menschen ein Geschäft. Die Redaktion von „Zeit Online“ etwa twitterte kürzlich: „Uns wurde heute schon die Domain www.fukushima2011.com zum Kauf angeboten. Der Herr aus Deutschland möchte 250.000 Euro.“

Für Verunsicherung sorgen zahlreiche Falschmeldungen – insbesondere für die Betroffenen ist so etwas schrecklich. Der Name einer Australierin, die sich in Japan aufhielt, tauchte auf einer Vermisstenseite auf – mit dem Hinweis, sie liege tot in einem Krankenhaus. Ihr Vater entdeckte erst nach Stunden, dass seine Tochter lebt und die Meldung über ihren Tod ein Hoax gewesen ist – also eine Falschmeldung. Das genannte Krankenhaus existiert zwar, der angebliche Doktor, der den Tod bestätigte, aber nicht. Laut US-Magazin „Huffington Post“ wurden weitere Menschen Opfer dieses Hoaxes.
Auf den Philippinien sorgte eine tausendfach weiterversendete SMS beinahe für eine Panik, meldet CNN: Es handelte sich um eine angebliche Warnung der britischen BBC, dass die radioaktive Strahlung aus Japan auch die Philippinen betreffe. Die Bevölkerung solle unbedingt Kontakt mit Regen vermeiden, und die Regierung müsse umgehend Schutzmaßnahmen ergreifen.

Viele Internetsurfer nutzen soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter, um sich zu informieren und Anteilnahme zu bekunden. Das nutzen vermeintliche Spaßvögel aus – Opfer sind vor allem Prominente geworden. Schon wenige Stunden nach Erdbeben und Tsunami wurde online gemunkelt, sowohl der Erfinder der populären Pokémon-Spiele als auch der Schöpfer der „Hello Kitty“-Marke seien ums Leben gekommen.

Obwohl beides nicht stimmte und die Firmen von Yuko Yamaguchi und Satoshi Tjiri alles umgehend dementierten, verbreiteten sich die Gerüchte viral mit rasender Geschwindigkeit – „Pokémon“ war sogar kurze Zeit eines der meistgenutzten Schlagwörter bei Twitter. Sogar heute noch schreiben Fans: „Oh nein, stimmt es, dass der Pokémon-Erfinder gestorben ist?“

Quelle: www.focus.de

Freitag, 18. März 2011

Vorsicht: Neue Fishing Masche

Betrüger haben einen neuen Weg gefunden, um Computeranwender auf gefährliche Webseiten zu locken und den Phishing-Filter moderner Browser auszuhebeln. Das gilt zum Beispiel für Google Chrome und Mozilla Firefox.

Die Online-Kriminellen würden in ihren Spam-E-Mails nicht mehr Links auf die gefälschten Webseiten versenden, sondern eine gefährliche HTML-Datei im Anhang, berichtete Rodel Mendrez, Experte beim Sicherheitsdienstleister M86Security, in seinem Blog.

Beim Phishing versuchen Online-Kriminelle die Anwender auf gefälschte Websites zu lenken, um sich Zugangsdaten zu erschleichen, vor allem zu Online-Bankkonten. Dabei wird dem User in der Regel eine nachgemachte Eingabemaske untergeschoben.
Datei liegt gar nicht Web

Bei der aktuellen Attacke soll der Anwender auf ein HTML-Dokument klicken, das per E-Mail verschickt wurde. Diese Datei wird im Browser geöffnet und gaukelt das Login für Bank-Portale wie PayPal oder Bank of America vor, in die der Empfänger seine Zugangsdaten eingeben soll. Da das Formular lokal auf dem Rechner läuft, kann auch der Phishing-Filter nicht warnen, denn dieser springt nur auf externe Webadressen an. Mit einem Klick auf den Senden-Knopf in dem Formular würden dann die Daten an die Online-Betrüger verschickt, ohne dass die Browser davor warnen.

M86Security rät deshalb den Anwendern, sehr vorsichtig im Umgang mit HTML-Dokumenten zu sein, die per E-Mail versendet werden. "Wenn eine E-Mail verdächtig aussieht, klicken Sie nicht auf den HTML-Anhang" rät Mendrez. Und wer aus Versehen einen E-Mail-Anhang geöffnet habe, sollte auf keinen Fall Zugangsdaten oder andere sensitive Informationen in das Web-Formular eintragen.

Quelle: www.stern.de

Mittwoch, 16. März 2011

Leben in der Wolke - Cloud Services

Wer die richtigen Dienste und Tricks kennt, muss nicht mehr planen, welche Dateien er wann auf welchem Rechner braucht. Viele Angebote sind sogar kostenlos, ersetzen teure Desktop-Software und binden Smartphones ein.

Das Ende des USB-Sticks wird auf dem Bostoner Bahnhof eingeläutet. Der MIT-Student Drew Houston ist unterwegs nach New York und will die Wartezeit produktiv nutzen. Doch als er seinen Laptop aufklappt, bemerkt er, dass er seinen USB-Stick vergessen hat. Er ärgert sich – und beschließt, das Problem endgültig zu lösen. Noch im Bahnhof schreibt er die ersten Zeilen eines Programms, das inzwischen das digitale Leben von Millionen Nutzern umgekrempelt hat: Dropbox.

Früher schickte man Hausaufgaben als E-Mail-Anhang an sich selbst, synchronisierte PC und Notebook mit einer externen Festplatte, saugte Fotos per USB-Kabel vom Smartphone oder verzweifelte wegen verlorener USB-Sticks. Heute gleicht man Rechner, Laptop und Smartphone mit Dropbox ab und lächelt über die Verrenkungen der Vergangenheit.

Damit ist Dropbox eines der besten Beispiele dafür, wie die als Megatrend angepriesene Cloud schon heute das Leben vereinfacht. Nicht nur für den Datei-Abgleich gibt es Gratisangebote: Microsoft stellt seinen Nutzern eine 25 GByte große Online-Festplatte zur Verfügung, Flickr bietet unbegrenzt Platz für Foto-Alben, Adobes Web-Apps bearbeiten Bilder und layouten Texte, Evernote verteilt Text- und Sprachnotizen im Gerätepark von Mobil-Junkies und Google bietet einen mächtigen Online-Kalender.

Manche dieser Dienste laufen komplett im Browser, andere setzen auf PC-Programme und Smartphone-Apps. Allen gemeinsam ist, dass sie Inhalte im Netz bereitstellen, wo man sie von überall erreichen und bearbeiten kann. Konkrete Vorteile bringt das Cloud-Prinzip dem Nutzer allerdings erst, wenn die Dienste einfach zu bedienen sind und Mobilgeräte nahtlos einbinden.
Einstiegsdroge Dropbox

So liegt der Clou von Dropbox nicht darin, dass jeder Nutzer 2 GByte Online-Speicherplatz geschenkt bekommt – andere Datei-Synchronisierer bieten 5 GByte gratis, einige Online-Festplatten sogar bis zu 50 GByte. Dropbox hat dank einfacher Bedienung und gelungener Integration in die Betriebssysteme die Nase vorn, wenn es darum geht, mehrere Geräte bequem auf dem gleichen Stand zu halten.

Cloud-Einsteiger werden vom Dropbox-Prinzip nicht überfordert. Synchronisiert wird ausschließlich der Dropbox-Ordner, der nach der Installation des PC-Clients erscheint, wodurch die Grenze zwischen Online- und Offline-Material stets gut sichtbar bleibt. Innerhalb des Ordners verraten eindeutige Symbole, welche Unterordner privat sind und welche man für andere Nutzer freigegeben hat. Mit „Selective Sync“ schließt man Ordner vom Abgleich aus, zum Beispiel, damit Privates nicht auf dem Arbeitsplatzrechner erscheint.

Für Android- und Blackberry-Geräte sowie iPhone und iPad gibt es Dropbox-Apps. Nach der Installation laden sie anders als die PC-Clients nicht die gesamte Kiste aus dem Netz herunter. Erst wenn man eine Datei antippt, wird sie geladen. Das schont das UMTS-Daten-Kontingent. Ist man ohne Laptop und Smartphone unterwegs, kann man sich an fremden PCs im Browser in die Dropbox einloggen.

An Freunde oder Kollegen gibt man Inhalte leicht weiter. Mit ein paar Mausklicks verschickt man E-Mail-Einladungen an andere Dropbox-Nutzer, die dadurch Lese- und Schreibrecht im ausgewählten Ordner erhalten – auch zum Urlaubsfoto-Austausch braucht man also keinen USB-Stick mehr. Nutzen die Bekannten Dropbox nicht, kann man Links zu Bildergalerien verschicken.
Speicherplatz für andere Apps

Die zuverlässige Synchronisierung beherrschen Konkurrenten wie SugarSync,Microsoft Live Mesh oder box.net ebenfalls, für die Freigabe von Dateien an andere Nutzer bieten sie teilweise deutlich ausgefeiltere Optionen. Doch mittlerweile darf man die Datei-Synchronisierer nicht mehr isoliert betrachten: Seit der Freigabe der Programmierschnittstelle (API) im Mai 2010 sind über 200 Smartphone- und Web-Apps erschienen, die auf Dropbox zugreifen und den Funktionsumfang erweitern.

Auf der Diskussionsplattform dropbox.com/votebox fordern die Nutzer von den Dropbox-Machern Verbesserungen. Populär sind die Forderungen nach günstigeren Speicher-Upgrades (50 GByte kosten 10 US-Dollar pro Monat) und abstufbaren Zugriffsrechten für freigegebene Ordner. Der mit Abstand häufigste Kritikpunkt betrifft jedoch die Tatsache, dass nur das Dropbox-Verzeichnis synchronisiert wird.

Was Einsteigern entgegenkommt, nervt viele Power-User, weil sie durch das Verschieben in den Dropbox-Ordner ihre vorherige Ordnung durcheinanderbringen. Und genau besehen löst Dropbox das alte USB-Stick-Problem nicht konsequent: Auch Dropbox-Nutzern kann es passieren, dass sie eine Datei an der falschen Stelle liegen lassen (etwa auf dem Desktop) und deshalb unterwegs nicht im Zugriff haben.

Das Dropbox-Team hat vor rund drei Monaten versprochen, das Problem zu lösen. In Zukunft sollen auch Dateien, die nicht verschiebbar sind, synchronisiert werden – wann und wie genau das umgesetzt wird, ist aber noch nicht bekannt.

Überzeugt die Lösung nicht, könnte es sein, dass viele Nutzer zu den etwas komplizierteren Konkurrenten Live Mesh oder SugarSync weiterziehen, bei denen man beliebige Ordner per Mausklick für den Abgleich wählen kann. Manchen dürfte aber auch das nicht reichen, sie wagen vielleicht bald mit sämtlichen Daten und Anwendungen den Schritt in die Cloud und lösen damit das USB-Stick-Problem endgültig. Die dafür geeigneten Produkte – Laptops mit Googles Chrome OS – sollen in einigen Monaten auf den Markt kommen.

Quelle: www.heise.de

Dienstag, 15. März 2011

Internet Explorer 9 ist da...

Microsoft hat die Version 9 seines Internet Explorer fertiggestellt und bietet den neuen Browser ab Dienstagmorgen (6 Uhr) zum Download im Netz an. Die Software ist nach Angaben von Microsoft unter Mithilfe von insgesamt 40 Millionen Betatestern entwickelt worden. Der neue Browser sei schneller und sicherer geworden. Der Internet Explorer 9 solle für den Nutzer ein "Rundum-sorglos-Paket" sein, "das den Anforderungen der Zukunft gerecht wird", sagte Microsoft-Managerin Dorothee Ritz.

Dem neuen Browser hat Microsoft ein übersichtlicheres Design verpasst und ihn mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen ausgestattet. So verfügt der IE9 über einen "Tracking-Schutz", der eine Übersicht gibt, welche Webseiten oder Werbeeinblendungen die Daten des Nutzers speichern. Der Anwender kann über Listen individuell verwalten, welche Seiten auf seine Daten zugreifen dürfen und welche Zugriffe er sperren will.
Mehr Grafikpower

Videos und Audio-Clips kann der IE9 dank der Unterstützung des neuen Standards HTML5 nun auch direkt auf Webseiten abspielen, ohne dass dafür ein zusätzliches Programm gestartet oder ein Plug-in verwendet werden muss. Bei vielen Multimedia-Inhalten soll der Browser zudem deutlich leistungsfähiger sein, da er direkt auf den Grafikchip (GPU) zugreifen kann. Der IE9 läuft nur mit Windows Vista und Windows 7. Das immer noch weit verbreitete Windows XP wird nicht mehr unterstützt.

Microsoft war nach dem berüchtigten "Browserkrieg" Mitte der 90er Jahre zum Marktführer aufgestiegen, hatte seine führende Stellung dann aber sukzessive wieder eingebüßt. Nach einstmals 95 Prozent Marktanteil sackte der Anteil neben den Konkurrenten von Google (Chrome) und Mozilla (Firefox) über die Jahre zuletzt auf unter 50 Prozent.

Quelle. www.stern.de

Donnerstag, 10. März 2011

Code für die Welt - GeoHot

Wie ein Rapper sieht er nicht aus, dieser blasse Junge mit dem Kapuzenpulli, der im Drehstuhl vor seiner Webcam hockt. Eher wie einer, der auf seinem Keyboard Melodien aus "World of Warcraft" nachklimpert. Aber George Hotz gibt die Ghetto-Größe: Kopfnickend, stuhlwippend, ärmchenrudernd schleudert er dem Zuschauer 54 Sekunden Sprechgesang entgegen.



Das Youtube-Video ist eine Kampfansage an Sony. "Ihr legt euch mit dem Kerl an, der den Schlüssel zu eurem Safe besitzt", droht der 21-Jährige dem japanischen Konzern. Der hat Hotz verklagt, weil er Sonys Playstation 3 (PS3) gehackt hat. Nicht, um den Kopierschutz teurer Spiele zu umgehen. Sondern um eigene Programme auf der Konsole laufen zu lassen.

"Homebrew" heißen solche Anwendungen, mit denen Programmierer neue Funktionen aus den schicken Boliden der Unterhaltungsindustrie herauskitzeln. Nicht nur Sony, auch Apple und Microsoft haben solche eigenwilligen Fangemeinden. Beim Windows-Konzern regt vor allem die 3-D-Kamera Kinect die Bastelwut an. Statt brav damit Spiele auf der Xbox durch Körperbewegungen zu steuern, bauen Programmierer daraus alles Mögliche, vom Sexspielzeug bis zum Sinnesorgan für Forschungsroboter.

Der Playstation-Hacker Hotz alias Geohot gehört zu den Größen dieser Szene: 2007 knackte der damals 17-Jährige den Sim-Lock des iPhones, um die Bindung an Apples Mobilfunkpartner AT&T zu umgehen. Auf Youtube veröffentlichte er anschließend eine detaillierte Anleitung.

Jeder solle seine Geräte so verwenden, wie er es für richtig hält, findet Hotz:. "Wenn ich mein iPhone bezahle, gehört es mir, und ich kann es entsperren, zerstören, hacken", schreibt er auf seiner Internetseite.
Für all das nur ein lausiges T-Shirt

Seit 2009 arbeitete der Hacker an der Entschlüsselung des Playstation-3-Systems. Erste Erfolge konterte Sony mit Software-Updates. Anfang 2011 präsentierte Hotz dann auf seiner Website einen siebenzeiligen Code, mit dem sich nicht lizenzierte Programme so signieren lassen, dass sie von der PS3 ausgeführt werden.


Sony reagierte prompt. Vor einem Gericht in San Francisco erhob der Konzern Anklage gegen Hotz in acht Fällen, unter anderem wegen Verletzung der Urheberrechte. Außerdem hat Sony gerade vor Gericht Zugriff auf Informationen über die Besucher von Geohots Website erzwungen.

In der TV-Sendung "The Loop" wehrte sich Hotz gegen die Vorwürfe: "Ich unterstütze keine Datenpiraterie", sagt er. "Bei der Entwicklung meines Jailbreaks habe ich darauf geachtet, dass sich nur Homebrew-Programme und keine Raubkopien abspielen lassen." Hotz fühlt sich im Recht - immerhin ist es legal, die Sim-Lock-Sperre zu umgehen: "Es ist okay, das eigene Handy zu hacken, warum also nicht die PS3?"
Microsoft – überraschend entspannt

Ganz ähnlich sieht das auch Sonys Konkurrent auf dem Spielekonsolenmarkt: Microsoft. Ausgerechnet der als eher spaßbefreit geltende Konzern bekämpft die Homebrew-Szene nicht, sondern schmückt sich inzwischen mit ihr. Nachdem er die Kinect-Entschlüsseler zunächst nur tolerierte, will er ihnen nun kostenlose Programmierwerkzeuge zur Verfügung stellen. Hacker, die Microsofts neues Handybetriebssystem knackten, bekamen bei einem Treffen Hemden mit der Aufschrift "I was the first to jailbreak Windows Phone 7 and all I got was this lousy t-shirt".

Auch den Fall George Hotz nutzt der Konzern für die Eigen-PR: Man werde Hotz gerne ein Windows-Handy zuschicken, twitterte Microsoft-Mitarbeiter Brandon Watson.

Hotz indes scheint bereits reichlich Gönner zu haben: Inzwischen habe er genug Spenden gesammelt, um seine Anwälte bezahlen zu können, schreibt er auf seiner Website.

Quelle: www.stern.de

Dienstag, 8. März 2011

Da ist das Ding (iPad2)

Steve Jobs hat trotz seiner krankheitsbedingten Auszeit persönlich die neue Version des iPad vorgestellt. "Ich wollte das heute nicht verpassen", sagte der Apple-Chef bei der Präsentation des iPad 2 in San Francisco. Während das neue Produkt allgemein erwartet worden war, war mit Spannung darüber spekuliert worden, ob Jobs trotz seiner Krankheit persönlich auf die Bühne treten würde. Er hatte Mitte Februar für unbestimmte Zeit das Tagesgeschäft abgegeben, um sich auf seine Gesundheit zu konzentrieren.



Apple bringt mit dem überarbeiteten iPad sein zweites Modell auf den Markt, während Konkurrenten wie Motorola oder Research in Motion noch am ersten Gerät basteln. Von der ersten Generation verkaufte Apple seit April 15 Millionen Stück - drei oder vier Mal so viel wie erwartet. Allein dieses Produkt hat neun Milliarden Dollar zum Jahresumsatz beigetragen.
Mehr Kraft, weniger Körper

Das neue iPad 2 hat gegenüber dem Vorgänger deutlich an Leistung gewonnen. Im Herzen schlägt ein A5-Prozessor mit zwei Kernen, der für die doppelte Rechenpower sorgen soll. Die Grafikleistung des neuen Tablets soll die des Original-iPad um das Neunfache übertreffen. Trotz der besseren Leistungsdaten sei der Energieverbrauch gleich geblieben, so Steve Jobs. Die von vielen erhoffte Verbesserung des Displays ist ausgeblieben: Auch das iPad 2 hat nur eine Auflösung von 1024 x 768 Pixeln.

Die Bildschirmdiagonale (9,7 Zoll) des iPad 2 ist genauso groß wie die des Vorgängers, allerdings ist es mit 8,8 Millimetern fast fünf Millimeter dünner - und sogar schlanker als ein iPhone. Außerdem hat es einige hundert Gramm Gewicht verloren. Wie erwartet bekommt das iPad 2 nun auch eine Frontkamera für Videochat über Apples FaceTime-Software.
Optische Veränderungen

Auch optische Veränderungen sind zu vermelden: Das iPad 2 wird in schwarz und weiß verfügbar sein. Außerdem gibt es ein neues Schutzhüllen-System namens Smart Covers. Diese farbigen Hüllen lassen sich magnetisch am Gerät befestigen und bedecken nur das Glas.

Mit dem iPad 2 kommt auch ein Update des Betriebssystem iOS. Die Version 4.3 soll eine deutliche bessere Performance des Safari-Browsers bieten. Zu den weiteren Verbesserungen gehört unter anderem iTunes-Streaming vom Computer auf die iGeräte.

Das iPad 2 wird am 11. März in den USA und am 25. März in Deutschland auf den Markt kommen. In den USA bleibt die alte Preisstruktur erhalten: Einstiegspreis ist 499 US-Dollar, das teuerste Modell wird 829 US-Dollar kosten. Preise für Deutschland sind ebenso wenig bekanntgegeben worden wie Kooperationen mit hiesigen Mobilfunkanbietern.